Öko-Feldtage 2019 – Impulse für die ganze Landwirtschaft

Die zwei­ten bun­des­wei­ten Öko-Feld­ta­ge knüp­fen an den gro­ßen Erfolg der ers­ten an. Mehr als 11.000 Besucher*innen erle­ben am 3. und 4. Juli die Inno­va­ti­ons­kraft und Viel­falt der öko­lo­gi­schen Land­wirt­schaft auf der Hes­si­schen Staats­do­mä­ne Fran­ken­hau­sen, dem Lehr- und Ver­suchs­be­trieb der Uni­ver­si­tät Kas­sel. Die High­lights der Ver­an­stal­tung: Maschi­nen­vor­füh­run­gen, Neu­ent­wick­lun­gen und Pro­to­ty­pen in Tier­hal­tung, Pflan­zen­bau und –zucht sowie die Fachforen.

Bevor die hes­si­sche Land­wirt­schafts­mi­nis­te­rin Pris­ka Hinz den Treff­punkt der öko­lo­gi­schen Land­wirt­schaft eröff­ne­te, brach­te sie ihre Visi­on von 25 Pro­zent Öko­land­bau im Jah­re 2025 in Hes­sen mit vie­len ande­ren Play­ern der Bran­che auf eine rie­si­ge Lein­wand. Das Kunst­werk ist so krea­tiv und bunt wie der Öko­land­bau selbst, um Ant­wor­ten auf die drän­gen­den Fra­gen der Land­wirt­schaft zu fin­den. „Die öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft gewinnt immer mehr an Bedeu­tung und dazu tra­gen die Öko-Feld­ta­ge bei“, sag­te Hinz als der Pin­sel wie­der gegen das Mikro­fon getauscht war. „Neue Wege in der Tier­hal­tung, neue Sor­ten, und Frucht­fol­gen als Reak­ti­on auf die Kli­ma­kri­se: All das wird hier zwi­schen Landwirt*innen, For­schen­den und Politiker*innen auf dem Feld, im Stall und in Foren dis­ku­tiert“, so die Minis­te­rin weiter.

Auf­bruch­stim­mung in der gesam­ten Landwirtschaft

Bei idea­lem Wet­ter mach­ten sich über 11.000 Besucher*innen auf den Weg nach Fran­ken­hau­sen, um zu sehen, was die öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft zu bie­ten hat – dar­un­ter auch vie­le kon­ven­tio­nell wirt­schaf­ten­de Kolleg*innen und zahl­rei­che Stu­die­ren­de und Aus­zu­bil­den­de. „Das gro­ße Inter­es­se an den Öko-Feld­ta­gen spie­gelt den Auf­bruch vie­ler Land­wir­te wie­der und die Inno­va­ti­ons­kraft von Bio“, sag­te Felix Prinz zu Löwen­stein, Vor­stands­vor­sit­zen­der des BÖLW. „Bio­bau­ern und sol­che, die es wer­den wol­len, haben hier eine Fül­le von Ideen für ihre täg­li­che Arbeit bekom­men. Der Erfolg der Öko-Feld­ta­ge und die Lösun­gen, die Bio für die gro­ßen Zukunfts­fra­gen ent­wi­ckelt hat, strah­len so in die Poli­tik und die gesam­te Land­wirt­schaft aus.“

„Wir freu­en uns, dass die Öko-Feld­ta­ge schon beim zwei­ten Mal zu einer eta­blier­ten Platt­form für alle Landwirt*innen gewor­den sind, um das Wis­sen zwi­schen Pra­xis und For­schung zu tei­len“, resü­miert Pro­jekt­lei­ter Cars­ten Vel­ler von der FiBL Pro­jek­te GmbH nach der Ver­an­stal­tung und gibt eine Über­ra­schung für die Feld­ta­ge in zwei Jah­ren bekannt: „Nach­dem wir die Öko-Feld­ta­ge nun zwei Mal sehr erfolg­reich auf der Hes­si­schen Staats­do­mä­ne Fran­ken­hau­sen ver­an­stal­tet haben, über­nimmt für 2021 ein neu­er Betrieb den Staf­fel­stab: Die Hes­si­sche Staats­do­mä­ne Glad­ba­cher­hof, der Lehr- und Ver­suchs­be­trieb der Uni­ver­si­tät Gießen.“

Tech­nik und tra­di­tio­nel­les Wissen

Beson­ders groß waren die Besu­cher­zah­len bei den Maschi­nen­vor­füh­run­gen, den Neu­ent­wick­lun­gen und den Fach­fo­ren: Hier ver­bin­den sich moder­ne Tech­nik, neu­es und tra­di­tio­nel­les Wis­sen. Vie­le kame­ra- und GPS-geführ­te Hacken stan­den im Fokus des Inter­es­ses. Ein wei­te­res High­light der Feld­ta­ge waren die zahl­rei­chen Demo­par­zel­len der Aus­stel­ler und die Lan­des­sor­ten­ver­su­che zu Acker­boh­ne, Wei­zen, Tri­ti­cale, Mais und Kar­tof­feln. „Das Wert­volls­te an den Öko-Feld­ta­gen war der Aus­tausch mit Kolleg*innen und For­schen­den“, sagt Johan­nes Eisert, Bio-Jung­bau­er vom Glad­ba­cher­hof. Beson­ders span­nend für ihn: Der Fort­schritt in der Elek­tro­mo­bi­li­tät. Über einen elek­trisch betrie­be­nen Hof­trac denkt er seit den Öko-Feld­ta­gen nach.

Mehr Infor­ma­tio­nen

Fast 350 Unter­neh­men, Ver­bän­de und Orga­ni­sa­tio­nen prä­sen­tier­ten Saat­gut, Sor­ten, Land­tech­nik, Betriebs­mit­tel, Fut­ter­mit­tel, Stall­bau, Bera­tungs­leis­tun­gen und vie­les mehr. Das Pro­gramm der Öko-Feld­ta­ge zeig­te in einer Mischung aus Pra­xis und For­schung eine Viel­zahl von Neu­ig­kei­ten rund um die öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft. Besu­che­rin­nen konn­ten sich bei­spiels­wei­se in über 50 Maschi­nen­vor­füh­run­gen von Hacken, Strie­geln, Schwa­dern, GPS- und kame­ra­ge­führ­ten Maschi­nen einen Ein­druck von der neus­ten Land­tech­nik ver­schaf­fen. Vie­le Inno­va­ti­ons­bei­spie­le zeig­ten Pro­to­ty­pen und Neu­ent­wick­lun­gen wie bei­spiels­wei­se Unkrautro­bo­ter, einen Solar-Jäte­f­lie­ger, ein Pflug-Mulch-Sys­tem und eine Pflanz-Mulch-Maschine.
Neus­te Erkennt­nis­se zu Her­aus­for­de­run­gen wie Kli­ma­kri­se, Öko-Züch­tun­gen und Tier­wohl wur­den in sehr gut besuch­ten Foren behan­delt und von Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen dis­ku­tiert. Auf 1.200 Demo­par­zel­len stell­ten Fir­men, Züch­tung Bera­tung und Leh­re zudem über 70 Kul­tu­ren von Acker­boh­ne bis Zucker­rü­be und Betriebs­mit­tel für den öko­lo­gi­schen Land­bau vor.
Die Tier­hal­tung war ein wei­te­rer Schwer­punkt der Öko-Feld­ta­ge: es gab fast dop­pelt so vie­le Aus­tel­ler mit Tier­be­zug, ein Fach­fo­rum Stall­ge­sprä­che und zwei Zel­te, in denen Wissenschaftler*innen und Berater*innen ihre Pro­jek­te vor­stell­ten. Zudem fand im Rah­men der Öko-Feld­ta­ge die Züch­ter­ta­gung zum Deut­schen Schwarz­bun­ten Nie­de­rungs­rind mit inte­grier­ter Tier­schau statt. Jamie wur­de zur Miss Domä­ne Fran­ken­hau­sen auf­grund ihrer Lebens­leis­tung gewählt: 70.000 Liter Milch­leis­tung und 14 Kälber.

Der Ver­an­stal­tungs­ort – Domä­ne Frankenhausen 
Die Hes­si­sche Staats­do­mä­ne Fran­ken­hau­sen ist der Lehr- und Ver­suchs­be­trieb des Fach­be­reichs Öko­lo­gi­sche Agrar­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Kas­sel. Der Bio­hof liegt in zen­tra­ler Lage vor den Toren Kas­sels. Er ver­fügt über umfang­rei­che über­dach­te Gebäu­de­ka­pa­zi­tä­ten, 250 ha Acker­land, 40 ha Grün­land sowie eine moder­ne Tier­hal­tung. Die Domä­ne ist ein Lehr‑, For­schungs- und Trans­fer­zen­trum für öko­lo­gi­schen Land­bau und nach­hal­ti­ge Regio­nal­ent­wick­lung, aber genau­so auch Wirt­schafts­be­trieb: Sie ver­mark­tet bei­spiels­wei­se Milch, Eier und Fleisch der Nutz­tie­re sowie Möh­ren und Kar­tof­feln. Der Hof war der Mit­tel­punkt der Öko-Feld­ta­ge. Besu­che­rin­nen und Besu­cher konn­ten die Flä­chen und Metho­den des Betrie­bes besich­ti­gen. Auch die moder­ne Tier­hal­tung wur­de am Bei­spiel der Milch­vieh­hal­tung und der Hal­tung von Lege­hen­nen im Mobil­stall demons­triert. In einem aktu­el­len For­schungs­pro­jekt geht es bei­spiels­wei­se um Sub­stra­te für den Nah­be­reich von Lege­hen­nen­stäl­len. Ziel ist es, Nähr­stoff­ein­trä­ge im Aus­lauf­be­reich zu ver­rin­gern und die Nähr­stof­fe aus dem Sub­strat zurück zu gewinnen.

Orga­ni­sa­ti­on & Veranstalter
Das star­ke Team von Part­nern orga­ni­sier­te die Ver­an­stal­tung 2019 in bewähr­ter Zusam­men­ar­beit. Die FiBL Pro­jek­te GmbH ist Ver­an­stal­ter. Mit­ver­an­stal­ter sind das Hes­si­sche Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um und die Uni­ver­si­tät Kas­sel mit der Hes­si­schen Staats­do­mä­ne Fran­ken­hau­sen und dem Fach­be­reich Öko­lo­gi­sche Agrar­wis­sen­schaf­ten, der Lan­des­be­trieb Land­wirt­schaft Hes­sen und die Stif­tung Öko­lo­gie und Land­bau. Der BÖLW ist Schirm­herr der Ver­an­stal­tung. Das Hes­si­sche Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um unter­stütz­te die Ver­an­stal­tung auch 2019 wie­der finan­zi­ell im Rah­men des Öko­ak­ti­ons­plans. Die Fir­ma denn­ree war Gold­spon­sor der Öko-Feld­ta­ge 2019. Inter­es­sier­te fin­den wei­te­re Infor­ma­tio­nen auf der Web­sei­te: www​.oeko​-feld​ta​ge​.de

Der hes­si­schen Land­wirt­schafts­mi­nis­te­rin Pris­ka Hinz und vie­len ande­ren Play­ern aus der Bran­che gefällt das gemein­sam gemal­te Kunst­werk zur Zukunft der öko­lo­gi­schen Land­wirt­schaft. Von links nach rechts: Andre­as Sand­hä­ger, Kars­ten Schmal, Dr. Alex­an­der Ger­ber, Fen­ja Peter­sen, Pris­ka Hinz, Dr. Felix Prinz zu Löwen­stein, Cars­ten Vel­ler, Prof. Gun­ter Backes, Prof. Arno Ehres­mann, Dr. Uli Zer­ger, Prof. Jür­gen Heß, Bet­ti­na Ger­ber. Foto: Mar­ze­na Sei­del, FiBL

Impressionen

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