Öko-Feldtage 2023: Jung, bunt und innovativ

Die Öko-Feld­ta­ge am 14. und 15. Juni in Dit­zin­gen-Hirsch­lan­den bei Stutt­gart zeig­ten auf dem Acker und im Stall Lösun­gen auf für die drän­gen­den Fra­gen der gesam­ten Land­wirt­schaft. Mehr als 12.000 Besu­che­rin­nen und Besu­cher hat­ten hier die Chan­ce, sich über alle Neu­hei­ten rund um Pflan­zen­bau und Tier­hal­tung kom­pakt zu infor­mie­ren. Der Aus­tausch zwi­schen Jung und Alt, Öko und Kon­ven­tio­nell sowie Pra­xis und For­schung stand dabei im Mittelpunkt.

Bei strah­len­dem Son­nen­schein mit einer erfri­schen­den Bri­se Wind mach­ten sich mehr als 12.000 Besucher*innen auf den Weg zum Bio­hof Gries­ha­ber & Schmid. Bio­bau­ern, sol­che, die es wer­den wol­len, aber auch vie­le kon­ven­tio­nell wirt­schaf­ten­de Kolleg*innen beka­men hier eine Fül­le von Ideen für ihre täg­li­che Arbeit. Unter 200 Pro­gramm­punk­ten hat­ten sie die Qual der Wahl. Peter Hauk MdL, Minis­ter für Ernäh­rung, Länd­li­chen Raum und Ver­brau­cher­schutz war begeis­tert von der Fül­le an Öko-Inno­va­tio­nen: „Bei den Öko-Feld­ta­gen 2023 in Dit­zin­gen konn­ten wir ent­spre­chend unse­rem Öko­land­bau­ziel in Baden-Würt­tem­berg unse­re Ideen und Akti­vi­tä­ten vor­stel­len. Der Betrieb Gries­ha­ber & Schmid als Pra­xis­be­trieb hat dazu in jeder Hin­sicht eine idea­le Platt­form gebo­ten. Ich bin mir sicher, dass die Öko-Feld­ta­ge im Land und dar­über hin­aus nach­wir­ken und zu guten Impul­sen für den Öko­land­bau in der gesam­ten Wert­schöp­fungs­ket­te und beson­ders in der Nach­fra­ge nach regio­na­len Bio­pro­duk­ten führen.“

Pass­ge­naue Technik

Publi­kums­ma­gne­ten der Öko-Feld­ta­ge waren unter ande­rem die Son­der­flä­chen zur res­sour­cen- und boden­scho­nen­de Bewäs­se­rungs- und Hack­tech­nik im Feld­ge­mü­se­an­bau. Jona­than Kern, Bio­land-Acker­bau­be­ra­ter und Mode­ra­tor in der Maschi­nen­vor­füh­rung war beein­druckt, wie genau die vor­ge­führ­ten In-Row-Hacken und Hack­ro­bo­ter arbei­ten. „Die Ein­stel­lun­gen waren sehr exakt und die Gerä­te haben das weg­ge­hackt, was sie soll­ten. Die auto­no­men Hack­ro­bo­ter sind inzwi­schen pra­xis­reif und effi­zi­ent. Die Leicht­ge­wich­te min­dern die Gefahr der Boden­ver­dich­tung. Sie sind zudem teils elek­trisch betrie­ben und damit ange­nehm lei­se“, so Kern.
Das zwei­te Zukunfts­the­ma auf den Öko-Feld­ta­gen: Agri-Pho­to­vol­ta­ik. For­schen­de der Uni­ver­si­tät Hohen­heim zeig­ten zusam­men mit dem Fraun­ho­fer-Insti­tut ISE an einer Demo­an­la­ge ihre Arbeit und berich­te­ten aus ihren bis­he­ri­gen Erfah­run­gen in einer Agri-PV-Pilot­an­la­ge am Boden­see sowie aus den fünf Agri-PV-Modell­re­gio­nen. Land­wirt Flo­ri­an Rey­er ergänz­te aus Sicht des Prak­ti­kers. Sein Rat: „Die Anla­ge muss an den Betrieb ange­passt wer­den. Es gibt sehr vie­le Anla­ge­ty­pen, mit denen sich Inter­es­sier­te vor der Wahl inten­siv aus­ein­an­der­set­zen soll­ten.“ Das war gleich neben­an bei ver­schie­de­nen Anbie­ten­den mit diver­sen Anla­ge­ty­pen möglich.

Vie­le Netz­wer­ke nutz­ten die Öko-Feld­ta­ge zum Aus­tausch. So tra­fen sich die Jung­land­wir­tin­nen und Jung­land­wir­te und das Frau­en­netz der Öko-Land­wirt­schaft in der FiBL-Lounge. Das jun­ge Bio­land fei­er­te 10-jäh­ri­ges Jubi­lä­um am Bioland-Stand.
Cars­ten Vel­ler, Pro­jekt­lei­tung Pro­gramm & Netz­werk zieht ein posi­ti­ves Resü­mee: „Die Wei­ter­ent­wick­lung der Öko-Feld­ta­ge und die opti­ma­le Zusam­men­ar­beit mit dem Pri­vat­be­trieb Gries­ha­ber & Schmid am neu­en Stand­ort führ­te zu die­sem ein­ma­li­gen Ange­bot von For­schung und Pra­xis. Aus unse­rer Sicht ein Leucht­turm­pro­jekt in Baden-Württemberg.“

Stim­men zu den Öko-Feldtagen

Mat­thi­as Saat­hoff, Pro­jekt­lei­tung – Infra­struk­tur & Beschaf­fung: Wir haben hoch­zu­frie­de­ne Gäs­te, eine tol­le Atmo­sphä­re, vom Auf- bis Abbau hat alles wun­der­bar geklappt. Die Gewer­ke grif­fen sehr gut inein­an­der, von A wie Abfall­ma­nage­ment bis Z wie Zelt­bau. Wir sind sehr zufrieden.“

Pau­li­na Gund­lach, Pro­jekt­lei­tung Kom­mu­ni­ka­ti­on & Per­so­nal: Die Ver­an­stal­tung war eine tol­le Team­leis­tung und nur mög­lich durch eine her­vor­ra­gen­de Zusam­men­ar­beit mit den Fami­li­en Gries­ha­ber & Schmid, dem MLR und vie­len wei­te­ren Insti­tu­tio­nen der Öko­bran­che. Die Mischung an klei­nen und gro­ßen Aus­stel­lern, aus öko und kon­ven­tio­nell, Jung und Alt beein­druckt mich am meisten.“

Dr. Robert Her­ma­now­ski, Geschäfts­füh­rer FiBL Pro­jek­te GmbH: „Die Öko-Feld­ta­ge hat­ten eine sehr wich­ti­ge Funk­ti­on in Zei­ten, die für den Öko­land­bau nicht ein­fach sind. 350 Aus­stel­len­de und 12.000 Besucher*innen erleb­ten, dass sie mit der öko­lo­gi­schen Wirt­schafts­wei­se auf dem rich­ti­gen Weg sind, auch wenn es nicht immer steil nach oben geht.“

Tina And­res, Vor­stands­vor­sit­zen­de BÖLW: Die Zukunft der öko­lo­gi­schen und der gesam­ten Land­wirt­schaft braucht Begeg­nung, die auf den Öko-Feld­ta­gen statt­fin­det. Es ist immer wie­der ein Quell der Inspi­ra­ti­on und Freu­de die­se vie­len Men­schen zu sehen, die den Öko­land­bau gestal­ten, die inno­va­tiv und nach vor­ne den­ken. Wir brau­chen jede Idee. Die Öko-Feld­ta­ge sind eine Ideen­schmie­de in unse­rer Branche.“

Mir­jam Gries­ha­ber, eine von vier Betriebs­lei­ten­den auf dem Bio­hof Gries­ha­ber & Schmid: „Klar gab es immer wie­der Höhen und Tie­fen in der lan­gen Vor­be­rei­tung der Öko-Feld­ta­ge. Alles in allem haben wir jedoch viel mit­ge­nom­men in die­sen fast zwei Jah­ren: als Per­so­nen und als Betrieb. Wir haben sehr vie­le Kon­tak­te knüp­fen kön­nen und sehr inter­es­san­te Men­schen ken­nen­ge­lernt. Das FiBL-Team stand zu jeder Zeit hin­ter uns und hat uns bei allen Ent­schei­dun­gen mit ins Boot genom­men. Das war toll.“

Flo­ri­an Löck­le, Mar­ke­ting Zürn Har­ve­s­t­ing GmbH & Co. KG, Aus­stel­ler: „Wir haben unse­re neu­en öko­n­ven­tio­nel­len Lösun­gen auf die Öko-Feld­ta­ge mit­ge­bracht. Hier hat­ten wir eine her­vor­ra­gen­de Platt­form, um die­se neu­en Tech­ni­ken in der mecha­ni­schen Unkraut­kon­trol­le zu zei­gen. Wir haben unse­re Ziel­grup­pe auf die­ser Mes­se zu 100 Pro­zent getrof­fen und hat­ten gute Besu­cher­kon­tak­te, sowohl qua­li­ta­tiv als auch quantitativ.“

Johann Tapp­ei­ner, Vor­stand Bio­land e.V.: „Die Öko-Feld­ta­ge haben gezeigt: Die Bio­be­we­gung ist leben­dig, sie ist vol­ler Taten­drang und sie ist wei­ter­hin ein gro­ßer Inno­va­ti­ons­trei­ber für die gesam­te Land­wirt­schaft. Ein schö­ner Gegen­satz zu den ver­ein­zel­ten Unken­ru­fen, die der Bran­che eine tie­fe Kri­se beschei­ni­gen. Aus Bio­land-Sicht freu­en wir uns über das gro­ße Inter­es­se an unse­ren Vor­trä­gen und Füh­run­gen, vie­le gute Gesprä­che und beson­ders auch über zwei tol­le Gewin­ner­be­trie­be beim Bun­des­wett­be­werb Öko­land­bau. Der­weil sind die nächs­ten Öko-Feld­ta­ge auf einem Bio­land-Betrieb bereits in Sicht­wei­te: 2025 wer­den sie auf dem Bio­land-Was­ser­gut Canitz in Leip­zig-Thall­witz stattfinden.

Mar­cus Wewer, Lei­ter des Qua­li­täts­ma­nage­ments Bio­ei­gen­mar­ken REWE, Gold­spon­sor: „Wir sind nun schon zum zwei­ten Mal dabei und sehr zufrie­den: mit dem neu­en Stand­ort in Baden-Würt­tem­berg und der Reso­nanz auf unse­re Akti­vi­tä­ten. Bei­spiels­wei­se haben wir hier unser neu­es Pro­jekt „Die Weg­be­rei­ter“ vor­ge­stellt, mit dem wir unse­re kon­ven­tio­nel­len Landwirt*innen moti­vie­ren wol­len, umzu­stel­len. Zudem laden wir kon­zern­in­tern unse­re Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern auf die Öko-Feld­ta­ge ein, um die öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft live zu erle­ben: von Aus­zu­bil­den­den über das Manage­ment bis zum Ein­kauf. Sie haben nun ganz neue Bil­der vom Öko­land­bau im Kopf.“

Dr. Mar­len Wie­nert, Mit­glied des Bay­Wa-Vor­stands: „Für uns als Gold­spon­sor sind die Öko-Feld­ta­ge eine gro­ße Platt­form zum Aus­tausch von Inno­va­tio­nen – nicht nur für die Öko­land­wirt­schaft. Am Bay­Wa-Mes­se­stand waren auch ganz vie­le Landwirt*innen aus dem kon­ven­tio­nel­len Bereich, um sich über unse­re Lösungs­an­sät­ze für eine nach­hal­ti­ge Land­wirt­schaft zu infor­mie­ren. Dabei kann Bio durch­aus als Vor­bild die­nen, um Land­wirt­schaft ins­ge­samt öko­lo­gi­scher zu machen. Umge­kehrt brau­chen wir Inno­va­tio­nen, um den Öko-Land­bau noch ertrag­rei­cher zu machen. Als Part­ner der Land­wirt­schaft ver­ste­hen wir uns hier als Brü­cken­bau­er, um unser gemein­sa­mes Ziel, näm­lich die Sicher­stel­lung der welt­wei­ten Ernäh­rungs­si­cher­heit, best­mög­lich zu erreichen.“

Prof. Dr. Jür­gen Heß, Vor­stands­vor­sit­zen­der FiBL Deutsch­land: „Die ers­ten Öko-Feld­ta­ge vor sechs Jah­ren waren ein Kalt­start vom FiBL, das mit die­ser Ver­an­stal­tung einen wich­ti­gen Bedarf erkannt hat. Das Kon­zept ist inzwi­schen lan­ge aus den Kin­der­schu­hen her­aus. Die­se vier­ten Öko-Feld­ta­ge haben gezeigt, dass man eine sol­che Groß­ver­an­stal­tung auch auf einem Pri­vat­be­trieb schaf­fen kann. Dan­ke an die FiBL-Mit­ar­bei­ten­den, die wie­der einen super Job gemacht haben und so ein gro­ßes Publi­kum für mehr Bio begeistern.“

Anke Mül­ler, Agro­So­lar Euro­pe, Aus­stel­le­rin: „Das sehr hohe Inter­es­se der Ökolandwirt*innen an dem The­ma Agri-PV hat uns über­rascht und begeis­tert. Wir spü­ren eine Tech­ni­kof­fen­heit sei­tens der Bran­che ohne dabei kri­ti­sche Fra­gen zu ver­nach­läs­si­gen. Des­we­gen war der Schwer­punkt Agri-PV auf den dies­jäh­ri­gen Öko-Feld­ta­gen genau rich­tig platziert.“

Karl Wacker, DSV, Bera­ter Regio­nal­bü­ro Decken­p­fronn, Aus­stel­ler: „Die Reso­nanz der Besu­che­rin­nen und Besu­cher war sehr gut, der Anteil an kon­ven­tio­nell wirt­schaf­ten Kolleg*innen rela­tiv hoch. Die Sor­ge um die Erträ­ge und ihr Fut­ter trieb vie­le Landwirt*innen um. Tro­cken­heits­re­sis­ten­te Sor­ten, Zwi­schen­früch­te zur Ver­bes­se­rung der Boden­struk­tur und an die Tro­cken­heit ange­pass­te Frucht­fol­gen waren inso­fern häu­fig The­ma in den zahl­rei­chen Gesprächen.“

Ansprechpartnerin

hella_hansen_fibl_webHel­la Hansen
Presse
hella.hansen(at)fibl.org
Tel. +49 69 71 37 699–430