Forschung: Wie wirkt Agroforst?
Klimaschutz und ‑anpassung ist ein wichtiges Thema der Praxisforschung auf dem Gladbacherhof und auf den Öko-Feldtagen 2021. Eine in diesem Frühjahr neu angepflanzte Agroforstfläche soll Erkenntnisse darüber bringen, wie sich linienförmige Pflanzungen von verschiedenen Baumarten wie Apfel, Pappel, Speierling, Elsbeere, Walnuss und Wildkirsche sowie Sträuchern wie Holunder auf Ackerstandorten auswirken. Untersucht wird unter anderem, ob die tiefwurzelnden Bäume und Sträucher die Bodenerosion auf stark geneigten Hangflächen verringern können.
„Außerdem erwarten bzw. prüfen wir positive Effekte, unter anderem auf die Artenvielfalt, die Bodenfruchtbarkeit, den Klimaschutz und das Landschaftsbild“, sagt Dr. Philipp Weckenbrock, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Justus-Liebig-Universität Gießen den Versuch betreut. „Zudem besteht die Hoffnung, dass mit drei bis vier produktiven Pflanzen-Stockwerken ein höherer Gesamtertrag erzielt werden kann als auf reinen Ackerflächen“, ergänzt der Wissenschaftler. Aber wie sieht es mit den Erträgen der Ackerkulturen im Halbschatten von Bäumen aus? Wird die Bodenfeuchtigkeit durch die Bäume erhöht oder verringert? Und was ist mit Wurzelkonkurrenz zwischen Baum- und Ackerkulturen? Um diese und weitere Fragen wissenschaftlich zu bearbeiten, arbeitet Weckenbrock mit Forschern und Forscherinnen aus vielen unterschiedlichen Fachbereichen und Institutionen zusammen.