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Sehr geehrte Damen und Herren,
die Öko-Feldtage auf der Hessischen Staatsdomäne Gladbacherhof haben ihr Ziel erreicht: Sie waren eine große Plattform für Politik und Praktiker*innen, Wirtschaft und Verbände, Forschende und Landwirt*innen. Alle zeigten und diskutierten gemeinsam, wo die ökologische Landwirtschaft steht und wohin sie sich entwickelt. „Ich freue mich über den großen Erfolg der Öko-Feldtage 2022 und hoffe, dass viele Landwirtinnen und Landwirte die guten Impulse für eine klimafreundliche, ökologische und krisenfeste Landwirtschaft nutzen“, resümiert die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz, die die Öko-Feldtage auch 2022 im Rahmen des Ökoaktionsplans finanziell gefördert hat.

Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des Schirmherrn BÖLW fasst die Innovationskraft und die Atmosphäre in blumige Worte: „Die Stimmung auf den Öko-Feldtagen in Villmar war so unbeschreiblich, wie der strahlend blaue Himmel. Die Freude darüber war genauso spürbar - und zudem eine große Konzentriertheit auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Der Funke sprang auf alle über, die Augen, Ohren und Herzen hatten: interessierte konventionelle Kolleg*innen, Junglandwirt*innen und Politik." Auch auf Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, der auf Twitter sagt, wie gut es ihm gefallen hat.
Herzliche Grüße vom Team Öko-Feldtage
Hella Hansen
www.oeko-feldtage.de
Öko-Feldtage 2022 Luftbild © Leon Weber

Innovationskraft für die Zukunft

Die Öko-Feldtage 2022 zeigten an drei Tagen die Innovationskraft und Vielfalt der ökologischen Landwirtschaft. 11.500 Besucherinnen und Besucher konnten auf über 20 Hektar erleben, was die Branche zu bieten hat. Die Highlights der Veranstaltung: der Forschungsstall, die Agroforstsysteme und Maschinenvorführungen. Projektleiter Carsten Veller zieht Bilanz: „Ich bin froh, wie gut es gelungen ist, das Konzept der Öko-Feldtage auf den Gladbacherhof anzupassen. Es war eine Mammutaufgabe, die Verkehrsführung, die Maschinenvorführung und die Standplanung auf das hangreiche Gelände anzupassen. Aber ein Großteil der Biobauern und ‑bäuerinnen haben solche Bedingungen im Alltag. Gerade deshalb war dieser Standort genau richtig.“
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Fotograf: Marc Doradzillo
Öko-Feldtage 2022 Führung Agroforst ©photoebene Marzena Seidel

Agroforst im Aufwind

Nach Jahrzehnten, in denen das Thema Agroforstwirtschaft in Deutschland auf Sparflamme köchelte, ist in den vergangenen Jahren eine ungeahnte Dynamik aufgekommen. „Die Öko-Feldtage haben dieser erfreulichen Entwicklung einen weiteren Schub gegeben“, sagt Dr. Philipp Weckenbrock, der dieses Fachthema an der Universität Gießen betreut, und ergänzt: „Zirka 300 bis 400 Interessierte haben an unseren Agroforst-Führungen teilgenommen und tausende Besucher*nnen nutzten die Gelegenheit, sich die Agroforstsysteme in der geöffneten Baumreihe aus der Nähe anzusehen. In vielfältigen Fachvorträgen haben wir Einblicke in die Agroforstpraxis in Deutschland und der Schweiz gegeben. Dazu gehören beispielsweise Erfahrungen rund um die Themen Integration von Tieren in Weinberge und Obstanlagen und erste Schritte bei der Anlage neuer Systeme und Fördermöglichkeiten.“ Ein heiß diskutiertes Thema in der Podiumsdiskussion war die Gestaltung der 2023 anlaufenden Förderung von Agroforstsystemen. Neben dem Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft präsentierten diverse Aussteller unter anderem Beratungsangebote und Pflanzgut für Agroforstsysteme.
Öko-Feldtage 2022 Forschungsstall ©photoebene Marzena Seidel

Forschungsstall im Fokus

„Die Kühe waren die gesamten Öko-Feldtage tiefenentspannt, trotz einem Ansturm von mehr als 1.000 Menschen pro Tag. Täglich haben wir mehr als zehn Führungen angeboten, zur Mittagszeit manchmal drei gleichzeitig“, freut sich Dr. Christian Lambertz, der das Forschungsvorhaben GreenDairy betreut. Im neuen Stall sind zwei Herden mit demselben genetischen Potenzial in getrennten Bereichen untergebracht. Jede Herde hat ihren eigenen Melkroboter. Dieser erfasst neben der Milchmenge und verschiedener Milchinhaltstoffe sogar das Kuhgewicht, den Gesundheitszustand und den Ausstoß klimarelevanter Gase. Daneben sind ein Fütterungsroboter und Saugroboter für die Bodenreinigung im Stall eingebaut. „Weil viele Routinearbeiten wie Melken, Reinigung, Futtermischen und Futteranschieben voll automatisch ablaufen, können wir uns mehr auf das Tierwohl konzentrieren“, sagt Lambertz und ergänzt: „Diese Kombination aus Technik und Tierwohl hat viele Landwirt*innen begeistert!“
Öko-Feldtage 2022 Podium ©photoebene Marzena Seidel

Fachwissen teilen

„In unseren Foren konnten die Besucher*innen im Schatten von Geräte- und Kartoffelhalle geballte Informationen aufnehmen und haben diese Chance rege genutzt“, sagt Ursula Röder-Dreher, die das Forenprogramm mit zirka 150 Programmpunkte koordinierte. Ein Renner mit 160 Teilnehmenden war beispielsweise die Podiumsdiskussion zum Thema Carbon Farming mit der parlamentarischen Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick, Bioland-Präsident Jan Plagge und Professor Andreas Gattinger von der Universität Gießen. An der Diskussion zur Zukunftskommission Landwirtschaft als Impuls für den Umbau des Agrar-Ernährungssystems nahmen 120 Interessierte teil. Die Preisverleihung des Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau mit Bundesminister Cem Özdemir begeisterte sogar 180 Besucher.
Die Uni Kassel organisierte zwei Infoveranstaltungen, in der acht Organisationen ihre Unterstützungsleistungen für eine Betriebsgründung vorstellten. „Hier nahmen überwiegend junge Landwirt*innen teil und konnten im Anschluss das direkte Gespräch mit den Referent*innen aufnehmen“, so Röder-Dreher. Ihr Resümee: „In unseren Foren wurde nicht nur vorgetragen, sondern wirklich mit den Besucher*innen diskutiert: Beispielsweise zum Thema Wolf und Weidetiere, Hofübergabe, regenerative Landwirtschaft und vielem mehr.“
Öko-Feldtage 2022 Stallgespräche ©photoebene Marzena Seidel

LLH-Forum Stallgespräche

Über 600 Zuschauer*innen folgten der Einladung, neustes Wissen aus Forschung und Praxis tierartübergreifend im LLH-Forum Stallgespräche zu erlangen. „Rege geführte Fragerunden und Podiumsdiskussionen zu den Themen Wolfsschutz mit Herdenschutzhunden und der kuhgebundenen Kälberaufzucht zeigten das große Interesse an persönlichem Austausch“, sagt Natascha Klinkel, die das Forum leitete und ergänzt: „Die Podiumsdiskussion zur kuhgebundenen Kälberaufzucht war der Besuchermagnet des Forums. Das bis auf den letzten Platz gefüllte Auditorium zeigte das hohe Interesse an alternativen Aufzuchtmethoden in den milchviehhaltenden Betrieben - insbesondere bei der jungen Generation. Die mehr als 20 Vorträge und Podiumsdiskussionen im Forum Stallgespräche wurden aufgezeichnet. Interessierte finden sie zeitnah auf der Webseite des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen.
Öko-Feldtage 2022 Mulchgemüse ©Leon Weber

Das Klima erleben

Die Öko-Feldtage beschäftigten sich unter anderem mit den Themen Klimakrise und Klimaanpassung. Im Rahmen von zirka 20 Klimastationen zeigten Wissenschaftler*innen die Herausforderungen für die Landwirtschaft und mögliche Lösungsansätze. „Viele Besucher*innen verweilten beispielsweise an der Station 'Nachhaltige Agrarsysteme', sagt Leslie Risch, die den Klimarundgang geplant und organisiert hat und erklärt: „Studierende der Uni Gießen erstellten hierfür Poster, in denen es um Themen wie Pflanzliche Ernährung – ökologische und klimatische Auswirkungen oder Treibhausgase und -emissionen aus der Landwirtschaft ging. An der Station Ernährung konnten Besucher*innen ihr Wissen rund um Hülsenfrüchte auffrischen und erhielten Informationen zum Thema Planetary health diet.“ Auch an der Station Klimaberatung vom LLH durften Besucher*innen mitmachen: Ein Planspiel zu CO2-Emissionen in der Landwirtschaft und auf dem eigenen Betrieb vermittelte praktisches Wissen. Sehr gut besucht war auch die Station Mulchgemüse. Dort fanden täglich zwei Demopflanzungen statt, inklusive Erklärungen zu den Versuchen.
Logo-Klima-Rundgang
Öko-Feldtage 2022 Metitron @Leon Weber

Innovationen im Ökolandbau

„Auch in diesem Jahr waren die Maschinenvorführungen wieder ein Publikumsmagnet mit 200 bis 300 Zuschauer*innen, sowohl bei den 16 Hacken als auch beim Schröpfschnitt und in der Futterbergung“, berichtet Dr. Uli Zerger, verantwortlich für Maschinenvorführungen und Innovationsbeispiele. „Am ersten Tag mussten die Vorführung der 16 Hackmaschinen wegen zu nassem Boden ausfallen. An den weiteren Tagen fanden dann aber alle Vorführung im geplanten Umfang statt“, sagt Zerger und betont: „Für die Hackmaschinen und die Fahrer war die hängige Vorführfläche besonders herausfordernd. Sie mussten ihre Hangtauglichkeit unter Beweis.“ Nicht nur die Hackmaschinen, sondern auch Mähwerke sowie Schwader stießen auf ein reges Interesse. Als Premiere auf den Öko-Feldtagen konnte erstmals die selbstfahrende Pelletpresse Metitron im praktischen Einsatz gezeigt werden. Am 30. Juni gab es spontan eine weitere Vorführung: Der unter den Innovationsbeispielen neu vorgestellte Bettle-Collector sammelte auf einer Praxisfläche des Gladbacherhofs überzeugend die dort vorhandenen Kartoffelkäfer ab.
Weiterhin hebt Zerger den Willen der Ökobauern zur Weiterentwicklung hervor: „Zwei Tüfftler haben sich kurz vor den Öko-Feldtagen zusammengesetzt und sind spontan eine Kooperation eingegangen: Das neu entwickelte Kamera- und Steuerungssystem des Photoheylers mit der Leibing-Sichelhacke zu verbinden. Auch wenn es nicht auf Anhieb funktionierte: Hier zeigt sich der Innovationswille und die Machermentalität der Ökobauern und -bäuerinnen.“

Öko-Feldtage 2022 Kompost ©photoebene Marzena Seidel

Kompost zunehmend wichtig

Der Hot-Spot Komposte hat auf 500 Quadratmetern In- und Outdoor-Ausstellungsfläche über alle drei Veranstaltungstage hinweg vielfältige Aktivitäten integriert: Demoparzellen, Poster zu Projektergebnissen und Modellkomposte "zum Anfassen". Zahlreiche Führungen und Poster-Sessions; fast 20 gut besuchte Vorträge im Kompostforum sowie einen Praxisworkshop zu Kompostqualität. „Wir haben mit diesem Konzept neuste Forschungsergebnisse mit wichtigen Grundlageninfos verknüpft sowie die vielfältigen Erfahrungen der Betriebe in Form von Praxisberichten einbezogen“, sagt Ralf Gottschall, der den Hot-Spot Komposte mit organisierte und ergänzt: „Diese an der Praxisumsetzung orientierte Herangehensweise hat eine große und positive Resonanz gefunden.“ Die insgesamt rund 800 Besucher*innen, die an den Aktivitäten im Forum teilgenommen haben, zeigen das hohe Interesse am Thema Kompostierung und Komposte im Ökolandbau. „Sie spiegeln wider, dass dieses Thema zunehmend wichtig und ernst genommen wird“, freut sich Dr. Christian Bruns als Mitorganisator: „Zur Optimierung der betriebseigenen Ressourcen, zur Schließung der Nährstoffkreisläufe, zur Hebung der Bodenfruchtbarkeit und als Beitrag zum Klimaschutz.“ Mehr Infos finden Interessierte auf der Webseite des Netzwerks Ökolandbau und Kompost Hessen.
Öko-Feldtage 2022 Junglandwirte ©photoebene Marzena Seidel

Vielfalt der Besucher*innen

"Auch in diesem Jahr hatten wir wieder einige Besucher*innengruppen aus dem Ausland“, sagt Insa Folkerts, die Chefin des Servicepoints. „Mehr als zehn europäische Delegationen besuchten die Messe und waren beeindruckt von den fachlichen Angeboten aber auch vom Rahmenprogramm mit dem Festival-Charakter“, so Folkerts weiter. Eine polnische Delegation sei begeistert gewesen von den vielfältigen Angeboten und der Stimmung unter den Ausstellenden. Die Delegation aus dem Westbalkan nahm sich sogar drei Tage Zeit mit unterschiedlichen Führungen, Seminaren und Gesprächen, die deutsche Bio-Landwirtschaft kennen zu lernen.
Auch zahlreiche Studierende aus Deutschland nutzen die geförderten Busreisen zu den Öko-Feldtagen. Viele Angebote für die Nachwuchsgeneration, wie etwa „Junglandwirte unter sich“ in der FiBL-Lounge und die 'Podiumsdiskussion Ökolandbau 2030 - Wir blicken mit Junglandwirt*innen in die Zukunft' zogen das junge Publikum an. Die Universität Gießen verlegte einige Seminare auf die Öko-Feldtage und machte den Ökolandbau so greifbar für die Student*innen.
Öko-Feldtage 2022 Eis ©photoebene Marzena Seidel

Essen und feiern

„Das Wetter hat unsere Eisverkäufer*innen mal wieder zu sehr begehrten Menschen gemacht“, scherzt Ann-Sofie Henryson, die die regionalen Köstlichkeiten auf den Gladbacherhof gebracht hat. „Wir haben hier eine breite Palette an regionalen Bio-Köstlichkeiten an verschiedenen Standorten auf dem Gelände angeboten – aber ganz offensichtlich sind es die einfachen Sachen die begeistern: etwa 5.000 Portionen Eis und ebenso viele Würstchen – das sind eben auch die Öko-Feldtage!“, so Henryson.
Bekannt, beliebt und regional ist auch die Öko-Feldtage-Party: „Während bei den ersten Bands noch eher gemütliche Stimmung herrschte, hielt es bei der brasilianischen Band ‚Emersound‘ niemanden mehr auf den Stühlen“, freut sich Max Knoll, der die Bands gebucht hat. Brasilien und Regional: wie geht das? „Die Band ist kurzfristig eingesprungen“ erklärt Knoll und ergänzt: „Sie kamen super spontan aus Berlin bzw. Hamburg und waren begeistert von der tollen Atmosphäre auf dem Gelände.“
Öko-Feldtage 2022 Staffelübergabe ©photoebene Marzena Seidel

Öko-Feldtage 2023 in Baden-Württemberg

Auch die Vorbereitungen für die Öko-Feldtage 2023 auf dem Biohof Grieshaber & Schmid in Ditzingen-Hirschlanden nahe Stuttgart am 13. – 15. Juni 2023 laufen schon. Die Familien Grieshaber und Schmid haben den Staffelstab zusammen mit einer Delegation von Multiplikatoren und Förderern auf der Öko-Feldtage-Treppe übernommen.

Flächen im Außenbereich mit Demonstrationsparzellen können noch bis zum 15.Juli 2022 angemeldet werden. Anmeldeschluss für Flächen ohne Demonstrationsparzellen, Maschinenvorführungen und Standflächen in der Ausstellungshalle ist der 31.Dezember 2022. Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg ist Mitveranstalter und fördert die vierten Öko-Feldtage.
Logo Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Logo Biohof Grieshaber und Schmid

Öko-Feldtage jetzt auch auf Instagram

Wer sich über aktuelle Themen informieren und hinter die Kulissen der Öko-Feldtage blicken möchte, kann uns jetzt auch auf Instagram folgen. Auch auf Facebook sind wir aktiv.
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Ansprechpartner*in

Hella Hansen
Presse
Tel.: +49 69 71 37 699 430
E-Mail: hella.hansen@fibl.org
www.oeko-feldtage.de

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Carsten Veller
Projektleitung
Tel.: +49 69 71 37 699 420
E-Mail: carsten.veller@fibl.org
Veranstalterin
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Mitveranstaltende
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