Juli 2019

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Sehr geehrte Damen und Herren,

das Wetter war perfekt auf den Öko-Feldtagen 2019 und auch unser Resümee ist sehr gut. 11.000 Besucher*innen an zwei Tagen, darunter etwa ein Drittel konventionell wirtschaftende Landwirt*innen, die sich für ökologische Methoden interessieren. Auch 96 Prozent zufriedene Besucher*innen und 81 Prozent zufriedene Aussteller*innen sprechen für eine gelungene Veranstaltung. 2021 geht der Staffelstab von der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen an die Hessische Staatsdomäne Gladbacherhof nahe Gießen über. Wir teilen Ihnen sobald wie möglich den neuen Termin mit und wünschen Ihnen einen schönen Sommer.
Herzliche Grüße vom Team Öko-Feldtage
Hella Hansen
www.oeko-feldtage.de

Hohe Zufriedenheit

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Studierende des Fachgebiets Agrar- und Lebensmittelmarketing der Universität Kassel haben unter Leitung von Dr. Benedikt Jahnke 564 Besucher*innen und 156 Aussteller*innen zu ihrer Zufriedenheit befragt. Erste Zahlen wurden ausgewertet und zeigen folgende Ergebnisse: 96 % der Besucher*innen waren zufrieden oder sehr zufrieden mit den Öko-Feldtagen 2019 (siehe Grafik). Bei den Aussteller*innen liegt der Anteil mit 81 % zufriedenen und sehr zufriedenen Befragten auch wieder auf hohem Niveau. 95 % der Besucher*innen und 88 % der Aussteller*innen werden die Öko-Feldtage sicher weiterempfehlen. Ihren Besuch für 2021 schon fest eingeplant haben 85 % der Besucher*innen und 76 % der Aussteller*innen.

70 % der Besucher*innen haben 2019 die Öko-Feldtage zum ersten Mal besucht. 45 % kamen aus Hessen, aber auch Vertreter*innen aus allen anderen Bundesländern und dem Ausland waren zu Gast in Frankenhausen. 51 % waren Landwirt*innen, 14 % Vertreter*innen eines Vereins oder einer Organisation, der Rest Student*innen, Schüler*innen, Lehrende, Privatpersonen und Sonstige. 2019 besuchten noch mehr konventionell wirtschaftende Landwirt*innen die Öko-Feldtage: knapp ein Drittel, 10 % waren dabei, ihren Betrieb umzustellen und 55 % Öko-Landwirt*innen. Alle Detailergebnisse der Befragung liegen voraussichtich im September vor.

Demoparzellen und Versuche

Auf 1.200 Parzellen konnten die Besucher*innen sich rund 70 Kulturen und viele verschiedene Sorten und Versuche auf den Öko-Feldtagen ansehen, befühlen und Fachleute mit Fragen löchern. Eiweißpflanzen, wie Erbsen, Ackerbohnen, Lupinen und Soja, auch im Gemengeanbau beispielsweise mit Getreidepartnern, spielten dabei eine prominente Rolle. Gemenge sind eine Strategie, um Wetterkapriolen zu begegnen und Erträge zu sichern. Auch die Populationszüchtungen, auf den Versuchsfeldern der Uni Kassel und den Demoparzellen der Pfanzenzüchter sehen, sind ein neuer Weg, Ertragsstabilität sowie hohe Widerstandskraft gegen Schädlinge und Kranheiten zu erreichen. Hohe Aufmerksamkeit erfuhren ebenfalls die beispielhaften Fruchtfolgen auf den Versuchsflächen sowie die Möglichkeit für Besucher*innen, interaktiv eigene Fruchtfolgen zusammenzustellen – mit Kulturen, die in Töpfen bereitstanden. Die Führungen zu den Landessortenversuchen waren stets gut besucht.
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Tierthemen gefragt

Die Tierhaltung war ein weiterer Schwerpunkt der Öko-Feldtage: es gab fast doppelt so viele Aussteller mit Tierbezug, ein Fachforum Stallgespräche und zwei Zelte, in denen Wissenschaftler*innen und Berater*innen ihre Projekte vorstellten. Zudem fand im Rahmen der Öko-Feldtage die Züchtertagung zum Deutschen Schwarzbunten Niederungsrind mit integrierter Tierschau statt. Jamie wurde zur Miss Domäne Frankenhausen aufgrund ihrer Lebensleistung gewählt: 70.000 Liter Milchleistung und 14 Kälber. In einem aktuellen Forschungsprojekt des Fachbereichs Ökologische Argrarwissenschaften der Universität Kassel ging es um Substrate für den Nahbereich von Legehennenställen. Ziel ist es, Nährstoffeinträge im Auslaufbereich zu verringern und die Nährstoffe aus dem Substrat zurück zu gewinnen.
Im LLH-Forum „Stallgespräche“ standen überwiegend neue Methoden der Haltung, die Fütterung und das Management von landwirtschaftlichen Nutztieren im Mittelpunkt. Mit über 100 Besucher*innen war die Podiumsdiskussion zur kuhgebundenen Kälberaufzucht eines der Themen, die vielen Landwirt*innen unter den Nägeln brennen. Auch im Bereich Geflügel und Schwein thematisierten die Vorträge aktuelle Themen wie Ferkelkastration und Tierwohl in der Geflügelhaltung. In zwei Zelten wurden die Inhalte der Beratung und die Projekte des LLH vorgestellt: unter anderem Beschäftigungsmaterialien für alle Tierarten und die Präsentation von Stallmodellen.
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NetzWerkTreffen für Frauen

40 Frauen aus der Ökobranche trafen sich während der Öko-Feld-Tage zum NetzWerkTreffen. Sie wollen ein starkes Netzwerk bilden, sich austauschen und Ideen eigens für Frauen in der Biobranche entwickeln. In Frankenhausen stand ein brandaktuelles Thema im Fokus: die Klimakrise. Unter dem Motto „We can do it! Frauen stärken. Klima wandeln“ gab es Impulsvorträge aus Forschung und Praxis, moderiert von Steffi Strotdrees, Bioland Vizepräsidentin. Gerti Grabmann, Obfrau von BioAustria, Europas größtem Biobauernverband, sprach zum Einstieg ein Grußwort und ermunterte die Zuhörerinnen, sich einzubringen und mitzuwirken. Mit einem Augenzwinkern Richtung Wissenschaft beleuchtete Sigrid Griese, Mitarbeiterin in der Abteilung Forschung und Entwicklung bei Bioland, welche Chancen sich gerade für Wissenschaftlerinnen in der Ökobranche eröffnen und welche Möglichkeiten bestehen, das Klimathema zu besetzten. Die Junglandwirtinnen Raphaela Lex und Theresia Kübler schilderten ihre Erfahrungen aus der Praxis: Im männerdominierten Berufsbild sei es nicht immer einfach, aber die klassische Aufgabenverteilung bröckele zum Glück langsam, auch bei vielen Männern. Das Fazit der Veranstaltung: ein reger Austausch und viele kreative Ideen im Gepäck.
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Technik satt

Vom Überwachungssystem zur Bienengesundheit über Drohnen, die Ertrag und Qualität von landwirtschaftlichen Kulturen ermitteln, bis zu neuen Techniken der Bodenbearbeitung und Unkrautbekämpfung wurden auf den Öko-Feldtagen viele Neuheiten und Prototypen vorgestellt. Sie waren wieder ein Besuchermagnet, der den Blick in die Zukunft erlaubt. Wer hier und jetzt eine Maschine braucht, hat sie sich gleich im praktischen Einsatz auf dem Feld angeschaut. In der Kategorie Striegel und Hacken waren beispielsweise alle namhaften Hersteller vertreten, sodass Interessierte sich ein Bild über Funktionsweise und Preisniveau machen konnten. Neu auf den Öko-Feldtagen 2019: Mäh- und Schwadtechnik. Vorgeführt wurde beispielsweise ein Doppelmessermähwerk, dass insektenschonend arbeitet, da die Insekten frei flüchten können und nicht durch eine Sogwirkung ins Schneidwerk gezogen werden. Kamm- und Bandschwader zeigten eindrucksvoll, wie entsprechende Technik für sauberes und trockenes Futter sorgt.
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Besonderheiten der Domäne

Eine bunte Mischung aus Studieninteressierten, praktischen Landwirt*innen und Familien informierten sich zu den Besonderheiten der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen, wie etwa Milchvieh- und Hühnerhaltung, der praktizierten Fruchtfolgen und den Naturschutzmaßnahmen. Studierende der ökologischen Agrarwissenschaften hatten die Quintessenz aus vielen aktuellen Themen erarbeitet und auf Postern zusammengefasst. Es gab viele Fachfragen, die zu regen Diskussionen zwischen Student*innen und Besucher*innen führten. Am Mittwoch ließen sich in einer Sonderführung die Mitglieder einer landwirtschaftlichen Delegation aus der chinesischen Provinz Jilin die ökologische Landwirtschaft erklären.
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Forschungs-Themen im Forum

„Der große Andrang zu unseren Veranstaltungen zeigt den Wissensdurst der Biobäuerinnen und Biobauern und ihrer konventionellen Kolleginnen und Kollegen“, fasst Elmar Seck den Erfolg des Fachforums des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) zusammen. Über 750 Besucherinnen und Besucher nahmen an elf Veranstaltungen teil, um Neues aus der Forschung zu erfahren.
Die Themen im Forum waren so bunt wie der Ökolandbau selbst: vom Anbau von Leguminosen über die Pflanzengesundheit auf dem Öko-Acker, innovative Ideen für Vermarktung und Finanzierung bis zur Frage, wie Bio den Weg in eine zukunftsfähige Landwirtschaft bahnen kann. „Riesen Interesse gab es für die Veranstaltung zum Umgang mit Wetterextremen“, so Elmar Seck. Speziell für konventionell wirtschaftende Landwirt*innen gab es im BÖLN-Forum zwei Infoveranstaltungen zur Umstellung auf Bio.
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Traineeprogramm präsentiert sich

Unter dem Motto „Traineeprogramm Ökolandbau – denn wir bestellen das Arbeitsfeld von morgen“ unterstrich das Ausbildungsprogramm auf den Öko-Feldtagen die Attraktivität der Bio-Branche für Berufseinsteiger*innen. An beiden Tagen wurden am einladend gestalteten Stand im Innenhof erzeugernahe Berufsfelder durch Absolvent*innen des Traineeprogramms vorgestellt: Kurzweilig, authentisch und offen schilderten die Redner*innen ihren beruflichen Werdegang und gaben Einblicke in typische Tätigkeiten des jeweiligen Bereiches. Interessierte Unternehmen erhielten während eines Workshops wichtige Tipps zum Finden und Binden von Nachwuchskräften. In einem Netzwerktreffen am ersten Veranstaltungstag tauschten sich aktuelle Trainees, ehemalige Absolvent*innen, Ausbildungsunternehmen sowie Interessierte des Programms über Erfahrungen und aktuelle Entwicklungen aus.
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Forum WEITERgedacht

Von einer jungen Initiative mit viel Engagement organisiert, brachte des Forum WEITERgedacht Themen aufs Programm, die zu Teilen bisher kaum Bekanntheit im Öko-Sektor haben. Ziel war das Aufzeigen von neuen Wegen für die ökologische Landwirtschaft. Besonders die Themen Agroforst, regenerativer Ackerbau und bio-intensiver Gemüsebau weckten großes Interesse. Waren bei Agroforst unterschiedliche Berufsgruppen anwesend, sprach Ackerbau und Mulch besonders landwirtschaftliche Praktiker*innen an. Der bio-intensive Gemüsebau bzw. “Market Gardening” lockte vor allem jüngere Besucher*innen ins Forum, während das Publikum ansonsten gemischt war. Auch viele konventionell wirtschaftende Kolleg*innen kamen, um sich über diese neuen Themen zu informieren. Die Getreidescheune, in der das Forum stattfand, war oft bis auf den letzten Platz gefüllt.
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Entspannt Kultur genießen

Einer der Höhepunkte des Kulturprogramms stellten die Cock-Tales dar. Der bunte und musikalische (menschliche) Hühnerhaufen schaffte es, in regelmäßigen Auftritten das Publikum immer wieder neu zu überraschen. Mal kletterten sie im Innenhof auf Tische und Bänke oder stritten um Eier und Bananen. Alles begleitet durch erstklassige Blasmusik und glückliches Hühner-Gegluckse.
Am Abend des 03. Juli wurde das Konzert im Park eröffnet. Bereits beim Soundcheck füllten sich die zahlreichen Sitzbänke im Park, und auch die Wiese wurde großflächig genutzt, um den ereignisreichen ersten Ausstellungstag der Öko-Feldtage auf sich wirken zu lassen, angeregte Gespräche zu führen und den ersten Klängen der Bands zu lauschen. Die Künstlerin Marie Isabelle eröffnete in entspannter Atmosphäre das Konzert, indem Sie mit ihrer klaren und melancholischen Stimme Eigenkompositionen und Coversongs zum Besten gab. Anschließend folgte die Kasseler Studentenband Alter Kaffee, die die Stimmung durch selbstironische Texte und extravagante Tanzeinlagen des Liedsängers Max Frederic Remmert anheizte. Zum gemeinsamen Volkstanzen ließ das Publikum sich nicht zwei Mal bitten. Schnell war ein Großteil der Anwesenden auf den Beinen, um mit Spaß und Eifer den Schrittfolgen und Anweisungen des Tanzensembles Feirefis zu folgen. Anschließend wurde mit The Four Shops bis in die späten Abendstunden weitergetanzt.
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Ansprechpartner

Hella Hansen
Presse
Tel.: +49 69 71 37 699 45
E-Mail: hella.hansen@fibl.org
www.oeko-feldtage.de

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Carsten Veller
Projektleitung
Tel.: +49 69 71 37 699 86
E-Mail: carsten.veller@fibl.org
Veranstalter
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Mitveranstalter
Mitveranstalter HMUKLV und Uni-Kassel
Mitveranstalter LLH und SÖL
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