Veranstaltungsort
Hessische Staatsdomäne Gladbacherhof
Lehr- und Versuchsbetrieb für ökologischen Landbau der Justus-Liebig-Universität Gießen
65606 Villmar-Aumenau
Die Hessische Staatsdomäne Gladbacherhof liegt 60 km südwestlich von Gießen im Taunus und wird bereits seit 1989 nach Bioland-Richtlinien bewirtschaftet. Seit 1990 ist er Lehr- und Versuchsbetrieb der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Schwerpunkte des 190 Hektar großen Betriebes sind die Erzeugung von Saatgut (Getreide) und Milchproduktion. Davon werden 110 ha als Ackerland und 75 ha als Dauergrünland bewirtschaftet.
Ziel der Milchproduktion sind dabei optimale Lebensleistungen der Tiere statt kurzfristige Höchstleistungen. Auf dem Hof werden 90 schwarzbunte Milchkühe gehalten, die mit der Fertigstellung des Stallneubaus auf zwei Herden mit insgesamt 130 Tieren aufgestockt wird.
Die Forschungsaktivtäten befassen sich mit der Resilienz von Agrarsystemen, wie zum Beispiel die Optimierung von Fruchtfolge und Bodenbearbeitung im ökologischen Landbau. Klimaschutz und ‑anpassung durch Agroforst, Humuswirkungen von Körnerleguminosen und Mulchsystemen, Sortenversuche sowie verbesserte Milchproduktionssysteme sind weitere Schwerpunkte. Zur Ausstattung gehören die Technik zur Durchführung von Exaktversuchen, ein Lasersystem für Bodengasmessungen im Freiland und ein Labor zur Probenaufbereitung.
Die Universität Gießen hat zwei Agroforstflächen (Ackerland und Grünland) auf dem Gladbacherhof angelegt, um das Thema Klimaanpassung, Humusaufbau und resiliente Agrarsysteme auf den Öko-Feldtagen 2022 verstärkt in den Fokus zu rücken.
Standortfaktoren:
Lage: nordwestlicher Taunus
Höhenlage: 140 – 230 m über NN
Niederschlag: 654 mm im langjährigen Mittel
Jahresdurchschnittstemperatur: 9,4°C
Bodenart: überwiegend lehmiger Schluff (lU), sandiger bis toniger Lehm (sL, tL)
Bodentypen: Parabraunerden, Paraendzinen
Bodenwertzahl: 40–80 Bodenpunkte
pH-Wert: 6,4 – 7,2
Phosphor: 4 – 13 mg / 100 g Boden
Kalium: 8 – 17 mg / 100 g Boden
Fruchtfolge auf der Fläche für Demonstrationsparzellen
(Schlag Gewann 1):
2015: Triticale
2016: Silomais
2017: Winterweizen
2018: Ackerbohnen
2019: Winterroggen
2020: Luzernegras
2021: einjähriges Gras