Hessen ist Spitze im Öko-Landbau

Die Hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz sagt im Interview, wie sie die Öko-Feldtage 2017 erlebt hat und was sie sich 2019 erwartet.

Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ist für die Öko-Feldtage 2019 zum zweiten Mal Mitveranstalter und Förderer. Was hat Ihre Entscheidung beeinflusst?

Hinz: Nachdem wir 2017 die bundesweit ersten Öko-Feldtage in Hessen ausrichten durften, freut es mich sehr, dass auch in diesem Jahr die Öko-Feldtage wieder in unserem Bundesland stattfinden. Das kommt nicht von ungefähr, denn wir belegen einen Spitzenplatz innerhalb der Bundesländer, was die Anbaufläche von ökologischer Landwirtschaft angeht.

Die letzten Feldtage waren ein voller Erfolg, zahlreiche Aussteller und Interessierte, darunter auch viele konventionelle Landwirte, waren vor Ort. Es war eine große Kontaktbörse für alle Landwirte. Man konnte die Aufbruchstimmung mit Händen greifen! Die Öko-Feldtage passen sehr gut zu dem Ökoaktionsplan, den das Land verfolgt, um den ökologischen Anbau in Hessen zu stärken und auszubauen. Deswegen beteiligt sich das Landwirtschaftsministerium auch in diesem Jahr an der Veranstaltung.


Was erwarten Sie von den zweiten Öko-Feldtagen?
Hinz: Die Öko-Feldtage zeigen neue Wege im Landbau und Innovationen in der Biolandwirtschaft. Für dieses Jahr haben sich wieder zahlreich Aussteller angemeldet. Das zeigt, das Interesse der Unternehmen, Verbände und Organisationen, einem breiten Publikum ihre Arbeit zu präsentieren. Ich erwarte, dass davon ein Impuls für landwirtschaftliche Betriebe ausgeht, sich in diese Richtung weiterzuentwickeln. So können wir die positive Entwicklung im Ökolandbau fortsetzen. Daneben brauchen die Betriebe, die auf Öko umstellen natürlich eine verlässliche Perspektive. Deshalb haben wir im gerade vereinbarten Koalitionsvertrag die finanzielle Unterstützung von Ökobetrieben noch einmal untermauert und unsere Förderung für die nächsten Jahre zugesichert.

Hessen ist Spitze im Ökolandbau. Welche Steigerungsraten erwarten Sie in den nächsten Jahren und mit welchen Maßnahmen fördern Sie das Wachstum?

Hinz: Ich gehe davon aus, dass der Anteil der ökologischen Landwirtschaft weiterhin zunehmen wird, da auch die Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher nach Bioprodukten immer weiter steigt. Viele Betriebe wollen umweltschonender und tiergerechter arbeiten und sehen, dass es auch wirtschaftlich Sinn macht, biologisch anzubauen und möglichst regional zu vermarkten. Wir haben in Hessen den Anteil an Ökolandwirtschaft in den letzten Jahren fast verdoppelt und mittlerweile 14,5 Prozent Ökoanbaufläche. Dazu hat die gezielte Förderung durch den hessischen Ökoaktionsplan maßgeblich beigetragen. Landwirtschaftliche Betriebe, die auf Öko umstellen, erhalten erhöhte Flächenprämien sowie umfassende wirtschaftliche und agrarische Beratung. Unser Ziel ist es die Ökoanbaufläche bis 2025 auf 25 Prozent zu steigern, so haben wir es im neuen Koalitionsvertrag festgeschrieben. Außerdem stärken wir in Hessen mit den Ökomodellregionen gezielt bestehende regionale Wertschöpfungsketten und bauen Neue auf, das kommt allen Landwirten zu Gute. Diese Ökomodellregionen wollen wir nun auf ganz Hessen ausweiten, damit Hessen Ökomodellland für Deutschland wird.