Fruchtfolgeglied Ausstellungsfläche
Die Hessische Staatsdomäne Frankenhausen hat durch die Öko-Feldtage die große Chance, sich selbst und viele Forschungsergebnisse zu präsentieren. Die Feldtage als „Fruchtfolgeglied Ausstellungsfläche“ in den Betriebsablauf einzuplanen stellt laut Prof. Jürgen Heß, wissenschaftlicher Leiter der Domäne, einen kleinen Drahtseilakt dar. Mehr im Interview.
Was bedeutet die Veranstaltung für die Hessische Staatdomäne Frankenhausen?
Heß: Zunächst bringt die Veranstaltung die große Chance, Forschungsergebnisse zu präsentieren und sie auf einer breiten Basis zu diskutieren. 2017 haben uns die Öko-Feldtage viel Wahrnehmung und Anerkennung gebracht. Das gilt aber genauso für alle, die in der Forschung und Beratung des Ökolandbaus arbeiten und sich auf dem Feldtag eingebracht haben. Das stärkt den Zusammenhalt und das Selbstverständnis der gesamten Branche. Für uns als Mitveranstalter sind die Feldtage allerdings auch eine große Herausforderung. Die Ausstellungsflächen in das Fruchtfolgekonzept einzuplanen, war zum Beispiel ein kleiner Drahtseilakt. In vielen Planungsprozessen haben wir es hinbekommen, das Fruchtfolgeglied „Ausstellungsfläche“ in dieses Konzept zu integrieren.
Sie sind zum zweiten Mal Gastgeber, was verändert sich im Vergleich zu den ersten Öko-Feldtagen?
Heß: Der Kuhstall liegt dieses Mal mitten in der Ausstellungsfläche. Das hat Symbolcharakter, denn der Stellenwert der Tierhaltung ist im Vergleich zu 2017 bedeutend gestiegen: es gibt mehr Austeller mit Tierbezug und mehr Beiträge in den Fachforen. Zudem findet im Rahmen der Öko-Feldtage die Züchtertagung zu der von uns gehaltenen Rasse, dem Deutschen Schwarzbunten Niederungsrind mit integrierter Tierschau statt. Die Flächen, auf denen Aussteller und Demoparzellen präsentiert werden, sind ebenfalls an einem anderen Standort, und wir haben einen Zuwachs von Ausstellern um 15 Prozent. Entsprechend muss die Detailplanung, egal ob für die Kulturen, das Management unserer Milchkuhherde oder das Verkehrskonzept wieder völlig neu gedacht werden.
Wie schaffen es die Feldtage, neben Innovationen und Landtechnik die Grundsätze des Ökolandbaus zu zeigen?
Heß: Innovationen und die Grundsätze des Ökolandbaus schließen sich nicht aus. Im Gegenteil, Innovationen können helfen, den Grundsätzen gerecht zu werden. Beispiele dazu sind die mobile Hühnerhaltung und das Konzept Weite Reihe. Auch gut ausgetüftelte Anbauverfahren, bei denen Bodenbearbeitung, Unkrautmanagement und Bewässerung kreativ und ausgewogen gewählt werden, sind innovativ.