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Die Öko-Feldtage auf dem Wassergut Canitz in Sachsen waren für uns erneut ein voller Erfolg. Zwar gab es einige herausfordernde Situationen, wie beispielsweise einen Shuttle-Stau am ersten Tag und schwierige Bedingungen auf der Fläche für die Maschinenvorführungen. Dennoch herrschte bei Ausstellenden und Besucher*innen überwiegend eine positive Stimmung des Aufbruchs, um die ökologische Landwirtschaft voranzubringen. Mehr als 360 Ausstellende als Rekordergebnis zeigen: Die Plattform der Öko-Feldtage kommt an bei Wirtschaft, Politik und Praxis. Mehr als 360 Ausstellende als Rekordergebnis zeigen: Die Plattform der Öko-Feldtage kommt an bei Wirtschaft, Politik und Praxis.
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Von Breitenbuch eröffnet die Öko-Feldtage
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Der sächsische Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch nahm sich einen ganzen Tag Zeit, um die Öko-Feldtage zu besuchen und eröffnete sie mit einem fließenden Wassertropfen aus Menschen. Am sächsischen Abend übergab von Breitenbuch den Staffelstab an seine niedersächsische Kollegin Miriam Staudte. Die Öko-Feldtage 2027 finden am 16. und 17. Juni 2027 auf dem Bauckhof Amelinghausen in Niedersachsen statt.
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Zirkuläre Tierhaltung auf den Öko-Feldtagen
„Wir haben in diesem Jahr einen „Treffpunkt Tierhaltung“ neu konzipiert, wo die komplette Wertschöpfungskette von der Tierzucht, über Fütterungs- und Weidetechnik bis hin zur mobilen Schlachtung, Verarbeitung und Vermarktung abgebildet war. Damit wollen wir das Verständnis für systemische Zusammenhänge fördern“, sagt Rebecca Franz-Wippermann, Geschäftsleiterin des FiBL Deutschland e.V. Ausstellende präsentierten spezialisierte und innovative technische Lösungen – beispielsweise für Auslaufmanagement, Weidetechnik, mobile Stalleinheiten, ressourcenschonende Fütterungstechnik oder betriebseigene Düngerverwertung.
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Am Treffpunkt Tierhaltung starteten auch die sehr gut besuchten Führungen zur Waldweide und zum Kompostierungsstall. „Die Besucher*innen hatten während der Führungen, aber auch bei Praxistalks viel Gelegenheit zum Austausch, beispielsweise zu digitalen Techniklösungen im Gesundheitsmanagement oder zur kuhgebundenen Kälberaufzucht. Viele sind mit ganz neuen Ideen nach Hause gefahren. Die Öko-Feldtage können so zeigen, dass Technik und Tierwohl keine Gegensätze sind, sondern sich im Sinne des Ökolandbaus sinnvoll ergänzen können“, so Franz-Wippermann.
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Robotik & Innovationsbeispiele
Einer der Höhepunkte bei den diesjährigen Öko-Feldtagen waren die neuesten Entwicklungen aus dem Bereich der Robotik sowie zahlreiche Innovationsbeispiele, die erstmals in einem Rundgang vom Fachmann vorgestellt wurden. Moderiert durch Prof. Thomas Herlitzius von der Technischen Universität Dresden wurden elf Entwicklungen aus diesem Bereich im praktischen Feldeinsatz vorgestellt. Der Feldroboter Rover Grasshopper der Gruppe Caterra war beispielsweise autonom auf einer Möhrenfläche unterwegs und beseitigte mittels Laserimpulsen unerwünschte Beikräuter. Im Bereich der autonomen Großgeräte war der Feldschwarm ein Publikumsmagnet. Es handelt sich um eine Technologieplattform für hochautomatisierte und teilautonome Maschinen, die beispielsweise bei Aussaat, Düngung oder Pflanzenschutz helfen können. Auf den Öko-Feldtagen wurde als Innovationsbeispiel ein teilautonomer Feldroboter für die Bodenbearbeitung und Aussaat gezeigt.
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Neben den autonomen Fahrzeugen waren viele weitere Innovationen zu sehen. Darunter das Gerät Kelvin R370, welches mittels gezieltem Wasserstrahl unerwünschte Beikräuter auf einer Möhrenfläche beseitigt. Der Multiweeder entfernt ebenfalls mittels Wasserstrahl unerwünschte Beikräuter im Grünland.
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Effizientes Nährstoffmanagement
Das Nährstoffmanagement ist eine wichtige Stellschraube für eine nachhaltigen Landwirtschaft. Eine gute Nährstoffversorgung der Pflanzen begünstigt die Ertragsbildung, ein gezielter Einsatz von Nährstoffströmen minimiert Umweltauswirkungen.
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Die Öko-Feldtage boten vielfältige Einblicke in das Boden- und Nährstoffmanagement: vom Blick in ein über zwei Meter tiefes Bodenprofil über Spatenproben und Tests zur Gefügestabilität bis hin zur digitalen Planung von Nährstoffgaben. Das Wassergut Canitz präsentierte aktuelle Ergebnisse zu Nmin-Werten unter einer achtfeldrigen Fruchtfolge – ermittelt im sogenannten Saugplattenversuch, der seit 2018 durchgeführt wird.
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Am Stand des Praxisforschungsnetzwerks NutriNet konnten Landwirt*innen ihr Wissen spielerisch testen – für wie viel Erntegut (z. B. Kartoffeln, Weizen, Heu) reicht die Stickstoffmenge in 20 Kilogramm Gärrest aus? Darüber hinaus präsentierte das Projekt neue Versuchsergebnisse zum Nährstoffmanagement, darunter innovative Methoden wie die drohnengestützte Zwischenfruchtaussaat oder das Cut-and-Carry-Verfahren im Kürbisanbau.
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© Burkhard Lehmann, LfULG
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Landesauftritt auf den Öko-Feldtagen
„Sachsen wächst. ÖKO.LOGISCH.“ – dieses zeigte der sächsische Landesauftritt auf den Öko-Feldtagen anhand von sieben Schwerpunkten sowie der Arbeit sächsischer Fachbehörden und ihrer Kooperationspartner: Von der Förderung funktioneller Biodiversität und bodenschonende Anbauverfahren, über Bedeutung und Nutzung von Wasser in der Land(wirt)schaft bis zu mobilen Schlachtsystemen. Das Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau zeigte Ergebnisse aus seinem Netzwerk der Bio-Partnerbetriebe und das Sächsische Landwirtschaftsministerium präsentierte fachpolitische Vorhaben zur Steigerung regionaler Verarbeitung und Förderung bio-regionaler Ernährungsangebote. Ein erfreulich hohes Interesse der Besuchenden zeigte die Attraktivität und Vielfalt der sächsischen Themen. Überdurchschnittlich wurden das begehbare Bodenprofil und die Wertschöpfungskettenfläche besucht. Vom Feld bis zum Teller einschließlich Verkostung konnte hier der Weg von Hülsenfrüchten erlebt werden.
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Der sächsische Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch fasste zusammen: „Die Öko-Feldtage nehmen die Landwirtschaft in den Fokus – in Sachsen, ganz Deutschland und immer für unsere Gesellschaft. Das ist eine besondere Botschaft, die von diesen Tagen ausging. Mein ausdrücklicher Dank geht an den Veranstalter, die Aussteller und zahlreichen Helfer, die unsere Landwirtschaft auf den Öko-Feldtagen aber auch täglich in ihren Betrieben repräsentieren.“
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BÖL-Zelt auf den Öko-Feldtagen
Das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) war unter dem Motto «Zukunft: Ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft» auf den Öko-Feldtagen auf dem Wassergut Canitz in Sachsen vertreten. Im BÖL-Zelt präsentierten sich vielfältige, vom Bundesprogramm geförderte Projekte. Thematische Führungen über das Veranstaltungsgelände starteten im Zelt.
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Im BÖL-Zelt luden Themeninseln zu den Bereichen Forschung im Pflanzenbau sowie Aufbau von Wertschöpfungsketten und Netzwerken zum Austausch ein und zogen zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Forschende präsentierten ihre Arbeit zu Themen wie Steinbrand-Resistenzen in Weizen (Brand-Resist), webbasierte Nährstoffmanagementsysteme (Web-Man) oder Einsatz von Substraten zur Rückgewinnung von Nährstoffen in der Freilandhaltung von Legehennen (KLUFT). Die Führungen zu vielfältigen Themen wie Nährstoffmanagement im Ökolandbau, Bioverarbeitung oder Forschung im Gemüsebau waren gut besucht und ermöglichten angeregte Diskussionen zwischen Teilnehmenden, Ausstellenden und Referierenden."Ich schätze den Austausch und das vielfältige Publikum auf den Öko-Feldtagen. Hier findet man alles: den Austausch mit Kolleg*innen, mit Praktiker*innen und mit der Politik. Die vielen Gespräche und Anregungen ermöglichen einen Blick über den Tellerrand", so Frauke Deerberg von der Universität Kassel, die ihre Forschungsarbeit im BÖL-Zelt präsentierte.
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Wasser im Fokus
Das Wassergut Canitz, nahe Leipzig und Tochterunternehmen der Leipziger Wasserwerke, war in diesem Jahr Gastgeber der Öko-Feldtage. Am Gemeinschaftsstand „Treffpunkt Wassergut“ präsentierten die Leipziger Wasserwerke und das Wassergut Canitz mit Partnern wie dem Deutschen Wetterdienst und Landschaftspflegeverband Nordwestsachsen ihre grundwasserschonende Wirtschaftsweise. Der Treffpunkt erfreute sich sehr hoher Beliebtheit. Die Führungen zum benachbarten Wasserwerk Canitz, die mit einer Pferdekutsche starteten, waren restlos ausgebucht.
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„Das Wassergut Canitz und das FiBL Deutschland behandelten mit dem Schwerpunkt Wasser auf den Öko-Feldtagen ein Thema, das uns alle angeht. Wir sind dankbar dafür, dass wir unsere grundwasserschonende Wirtschaftsweise so vielen Besuchern, aber auch Politik und Wirtschaft nahebringen konnten“, sagt Dr. Bernhard Wagner, Geschäftsführer der Wassergut Canitz GmbH. Zudem gab es über 40 weitere Programmpunkte mit Wasserbezug – von Diskussionsforen über Maschinenvorführungen bis hin zu neuen Methoden der Bewässerung – widmen sich den zentralen Fragen: Wie kann Wasser effizienter genutzt, wie kann es gespeichert und wie können Gewässer dauerhaft geschützt werden?
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Netzwerkfläche Zukunft: Wo Bio-Karrieren starten
Zum Auftakt der Öko-Feldtage begann auch der Bewerbungszeitraum für Hochschulabsolvent*innen des Traineeprogramms. Das Programm bietet aktuell 22 bundesweite Stellen in verschiedenen Unternehmen der Biobranche.
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Passend dazu bot ein „Karrieretreff“ auf der Netzwerkfläche Zukunft die Möglichkeit, aktuelle Stellenangebote (mit oder ohne Traineestelle) den jungen Talenten schmackhaft zu machen. Es entstand ein lebendiger Austausch über Karrierewege, die Vorteile des Traineeprogramms und konkrete Jobangebote.
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Auch der Ausklang des Messetages stand dort im Zeichen der Jungen: Beim „Green Young Together“ taten sich alle Jungorganisationen der Verbände sowie Alumni und aktuelle Teilnehmende des Traineeprogramms zusammen und machten der Zukunftsfläche alle Ehre. Kennenlernen, Netzwerken und Spaß standen auf der Tagesordnung und abschließend auch ein feierlicher Programmpunkt: Die Gründung des „Jungen Demeter“. Gemeinsam angestoßen wurde mit knallrotem Bio-Energie-Shot.
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Jung und engagiert an den Öko-Feldtagen
Zahlreiche junge Initiativen und Gruppen haben die Öko-Feldtage 2025 dazu genutzt, sich vorzustellen und untereinander zu vernetzen sowie ihren Themen Gehör zu verschaffen. Bereits zwei Tage vor Beginn der Öko-Feldtage entwickelten über hundert junge Menschen aus der Biobranche am Organic Future Camp (OFC) gemeinsam Visionen und Forderungen, die am ersten Messetag präsentiert und an das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) übergeben wurden. Besonders das Thema Hofübernahme aber auch die Inhalte und Gestaltung der Ausbildungen innerhalb des Biolandbaus nahmen dabei viel Raum ein. Aber auch Diskussionen um die Digitalisierung in der Landwirtschaft und die Souveränität über Daten wurden vertieft geführt. Mit dem Workshop der Junglandwirte Finn und Micha über landwirtschaftliche Themen in den sozialen Medien gestalteten während der Öko-Feldtage auch junge Menschen Programmpunkte. Die Betreiber des erfolgreichen Instagram Kanals @agrarbrueder boten Einblicke über ihre Möglichkeiten der Kommunikation mit Berufskolleg*innen, aber auch mit einem breiten Publikum außerhalb der Landwirtschaft.
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Leguminosen für Vielfalt und Bodenfruchtbarkeit
Im Bereich Leguminosen boten diverse Angebote Informationen zu Züchtungsinitiativen und Anbaustrategien für den Ökolandbau. Am Stand des Leguminosen-Netzwerks LeguNet konnten die Besucher*innen sich etwa vom Anbau bis zur Verwertung über Körnerleguminosen informieren. Auf den Demoparzellen wurden Sommerformen von Ackerbohnen, Erbsen und Linsen ebenso gezeigt wie ihre Winterformen sowie Gemenge mit Getreide. Ergänzt wurde das Sortiment durch weiße Lupinen, Soja und Kichererbsen. Am Stand von Bioland fanden Kurzführungen zu Körnerleguminosen im Kontext der Klimakrise statt, am BÖL-Zelt startete die Führung zum Thema „Leguminosen: unverzichtbar für fruchtbare Böden und gesunde Ernährung“. Auch im Zelt des sächsischen Landesauftritts konnten die Besucher*innen vom Feld bis zum Teller einschließlich Verkostung den Weg von Hülsenfrüchten erleben.
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Berufsschüler*innen entdecken den Ökolandbau
Im Rahmen der Öko-Feldtage 2025 auf dem Wassergut Canitz hatten rund 300 Schüler*innen aus verschiedenen berufsbildenden Schulen die Gelegenheit, den Ökolandbau hautnah zu erleben. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung konnten Schulen bzw. Schulklassen sich für themenspezifische Führungen anmelden. Dieses Angebot nutzten die Schulen rege und wünschten sich Themenfelder wie Bodenfruchtbarkeit, Wasserschutz, pflanzenbauliche Strategien und tiergerechte Haltung. Speziell auf die gewählten Schwerpunkte abgestimmt besuchten die Schüler*innen dann circa vier Stationen auf dem Gelände, wie beispielsweise den Treffpunkt Tierhaltung, das Netzwerk Fokus Tierwohl, Patura und den Landesauftritt Sachsen mit seiner Station für die (Teil-)Mobile Schlachtung.
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Von innovativen Anbaumethoden über nachhaltige Tierhaltung bis hin zu technischen Lösungen für die ökologische Landwirtschaft erhielten die Jugendlichen so authentische Einblicke in die Vielfalt und Praxisrelevanz ökologischer Landwirtschaft.
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Vielfältig genießen und entspannen
Wer komprimiertes Wissen tankt und weite Wege auf dem Gelände zurücklegt, sollte sich zwischendurch ausreichend stärken. Das war mit der Vielfalt an bio-regionalen Spezialitäten aus Sachsen, verteilt auf sieben Gastroflächen, ziemlich leicht. Von Bratwurst und Burger über Bowls und Suppen bis hin zu veganen Speisen und Leguminosen-Snacks – hier gab es für alle etwas zum Genießen! Das eigens für die Messe gebraute Öko-Feldtage-Bier mit Rohstoffen vom Wassergut Canitz hat Kultcharakter bekommen. An den drei Trinkwasserstationen der Leipziger Wasserwerke, wo kostenlos frisches Wasser gezapft werden konnte, standen viele bei äußerst sommerlichen Temperaturen Schlange. Die Band Offbeat Cooperative aus Dresden hat mit ihren Beats dafür gesorgt, dass niemand stillstand – Tanzen war angesagt! Beste Stimmung, strahlende Gesichter überall.
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